Philosophiegeschichte


Philosophiegeschichte als Problemgeschichte

Neuausgabe bei Reclam 2011

Robert Zimmer / Martin Morgenstern:
Die großen Fragen. Eine Geschichte der philosophischen Probleme im Überblick
(Neuausgabe der "Denkwege der Philosophiegeschichte", Reclam 2011)

Aus der Einleitung

"Es gibt ... in der Philosophie einen wirklichen, wenn auch bescheidenen Fortschritt, einen Fortschritt jedenfalls, der uns Mut machen kann, uns philosophischen Fragen zuzuwenden, ohne dabei von vornherein auf die Hoffnung zu verzichten, auf den Denk-Wegen voranzukommen.
Es ist diese Idee einer Philosophiegeschichte als Problemgeschichte, auf die sich das vorliegende Buch stützt. Es will die Denk-Wege verfolgen, auf denen sich die Diskussion der wichtigsten philosophischen Fragen weiterentwickelt hat. Die Vertiefung oder Veränderung der Problemstellungen sollen an den wichtigsten Stationen dieses Weges sichtbar gemacht werden..."

Inhalt der 17 Essays

Das Buch untersucht die Entwicklung der zentralen philosophischen Probleme jeweils im Kontext einer Epoche, doch werden auch Epochen übergreifende Zusammenhänge herausgestellt.

   
1. Urstoff und Urprinzip der Wirklichkeit.
  Der Beginn der westlichen Philosophie in Griechenland
2. Der beste Staat und seine Verfassung.
  Die Anfänge der politischen Philosophie
3. Das gute Leben.
  Die antike Ethik und ihre Fortführung in der neuzeitlichen Moralistik
4. Gott, das Eine und die Erlösung.
  Religiös orientierte Metaphysik in der Spätantike und im frühen Mittelalter
5. Kirche, Staat und Heilsgeschichte.
  Staats- und Geschichtsphilosophie von der Spätantike bis zur Reformation
6. Vernunft als Brücke zum Glauben.
  Die Metaphysik der Scholastik
7. Quellen, Gewissheit und Methoden der Erkenntnis.
  Rationalismus und Empirismus in der neuzeitlichen Erkenntnistheorie
8. Der Geist und die Maschine.
  Natur- und Menschenbild in der neuzeitlichen Philosophie
9. Der Gesellschaftsvertrag
  Politische Philosophie von der Renaissance bis zur Aufklärung
10. Der Gott der Philosophen.
  Das Für und Wider einer Vernunftreligion in der neuzeitlichen Philosophie
11. Rationale und irrationale Weltanschauung.
  Der Deutsche Idealismus und seine Kritiker in der theoretischen Philosophie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts
12. Evolution, Mensch, Natur.
  Moderne Metaphysik und Naturphilosophie
13. Bewusstsein, Lebenswelt, Vernunft.
  Erkenntnistheorie, Anthropologie und Kulturphilosophie in der kontinentaleuropäischen Philosophie der Moderne
14. Sprache, Wissenschaft, Welt.
  Der moderne Empirismus als Sprach- und Wissenschaftstheorie
15. Die Eigenart der Kunst.
  Fragen der philosophischen Ästhetik seit der Aufklärung
16. Die Grundlagen der Moral.
  Die Ethik von der Aufklärung bis zur Gegenwart
17. Freiheit und soziale Gerechtigkeit.
  Die politische Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts




Ursprüngliche Ausgabe Artemis & Winkler 2003

Pressestimmen

„Ein sehr lesenswertes Buch und eine gute Einführung in die Philosophie überhaupt.“
Georg Batz, Aufklärung und Kritik 1/2004


"... auch Studenten des Fachs und vorgebildete Leser werden das Buch mit Gewinn in die Hand nehmen und nach einiger Zeit der Lektüre verwundert feststellen, dass man wie von selbst beginnt, in den insgesamt siebzehn Kapiteln zu stöbern. Man wird an Bekanntes erinnert oder findet Neues, immer jedoch wird das Interesse an der Sache geweckt. Das liegt nicht zuletzt am Stil Morgensterns und Zimmers, der klar, aber keineswegs trocken ist. Die beiden Autoren kommen ohne Fachjargon aus und entwerfen doch präzise Bilder der jeweiligen philosophischen Epochen …"
Peter Rhonfeld, Marburger Forum – Beiträge zur geistigen Situation der Gegenwart 1/2004

„Ein einführendes, also hinführendes, doch deswegen keinesfalls triviales Buch zur Selbsterkenntnis des denkenden Menschen. Und somit ein Leckerbessen für eingefleischte ‚Freunde der Weisheit’ … Das Werk der beiden Publizisten Martin Morgenstern und Robert Zimmer widerlegt nämlich auf ein Neues die althergebrachte Mär von der allemal ungebührlich anstrengenden Befassung mit Philosophie.“
Harald Schulz, Sandammeer – Die virtuelle Literaturzeitschrift 4/2004

 

Chinesische Übersetzungen




Zur Geschichte der Metaphysik seit Schopenhauer

Metaphysik in der Moderne.
Von Schopenhauer bis zur Gegenwart
Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008





Info des Franz Steiner-Verlags:

Das Anliegen der Metaphysik, die Welt aus wenigen Grundprinzipien zu begreifen, ist seit Hume und Kant häufig als illusionär kritisiert worden. Dennoch hat die ‚totgesagte‘ Metaphysik immer wieder Auferstehungen erlebt. Auch in der Moderne werden die alten Fragen nach Welt, Mensch und Gott gestellt, doch geschieht dies vor einem veränderten wissenschaftlichen Hintergrund und auch häufig mit anderen Methoden. Insgesamt zeigt sich in der Moderne ein allmählicher Übergang von einer apriorischen zu einer hypothetischen, wissenschaftsorientierten Metaphysik.
Die vorliegende Abhandlung thematisiert acht zentrale Strömungen der Metaphysik seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen dabei die philosophischen Weltbilder ihrer Hauptvertreter sowie ihre Standpunkte zum Leib-Seele-Problem und zum Problem der Willensfreiheit, aber auch ihre Stellungnahmen zu den Fragen nach Gott, Unsterblichkeit und dem Sinn des Lebens.

Die acht Strömungen der Metaphysik der Moderne

1. Materialismus des 19. Jahrhunderts:
  Feuerbach, naturwissenschaftlicher Materialismus, Engels, Haeckel
2. Willensmetaphysik:
  Schopenhauer, E. v. Hartmann, Nietzsche, Klages
3. Metaphysik der Evolution:
  Spencer, Bergson, Whitehead, Teilhard de Chardin
4. Phänomenologische Ontologie:
  Husserl, Scheler, N. Hartmann, Heidegger, Sartre
5. Metaphysik der Transzendenz:
  Buber, Wust, Stein, Jaspers
6. Sprachanalytische Metaphysikkritik:
  Russell, Wittgenstein I, Carnap, Wittgenstein II
7. Analytische Ontologie:
  Ryle, Strawson, Quine, analytische Philosophie des Geistes
8. Ontologie des kritischen Rationalismus:
  Popper, Feyerabend, Albert, Bunge
   

Pressestimmen

„Philosophen wie Kant, Hegel oder Heidegger sind mit ihren teils dunklen, teils schwer zugänglichen Ausführungen über die ‚reine Vernunft’, die ‚Dialektik des Geistes’ oder auch das ‚Sein an sich’ dafür verantwortlich, dass mancher Leser bei einem Buch mit dem Wort ‚Metaphysik’ zumindest zuerst einmal zurückschreckt. Umso erfreulicher ist es, dass über dieses Hauptthema der abendländischen Philosophie seit Platons und Aristoteles’ Zeiten auch verständlich geschrieben werden kann, wie es Martin Morgenstern vorführt.
[Das Buch] ist klar verständlich und liest sich flüssig – wann geschieht es schon mal, dass man ein Buch über Metaphysik nur ungern aus der Hand legt?“
Helmuth Walther, Aufklärung und Kritik 1/2009

„Versuche, die Metaphysik zu überwinden, stehen in der Philosophiegeschichte seit Kant auf der theoretischen Agenda unter ‚erledigte Projekte’, weithin gilt sie als überwundene und daher widerlegte Form des abendländischen Denkens... Dass der Metaphysik das Sterbeglöcklein womöglich zu früh geläutet wurde und sie den Filmtitel ‚Totgesagte leben länger’ bestätigt, diesen Eindruck vermittelt das ausgezeichnete Buch von Martin Morgenstern …
Morgensterns argumentatives, einer rationalen, undogmatischen Denkweise verpflichtetes Buch gibt dazu eine Fülle von Anregungen.“
Michael Rumpf, Zeno – Zeitschrift für Literatur und Kritik 29/2008/09